Auch das zweite Jahr der Hausärzteförderung durch die Stadt erweist sich als Erfolg. Weitere sechs Hausarztpraxen können sich über städtische Fördergelder freuen.
Im Jahr 2022 hatten Rat und Oberbürgermeister eine Förderrichtlinie auf den Weg gebracht, um die Ansiedlung von Hausärztinnen und Hausärzten und den Erhalt und die Modernisierung der entsprechenden Praxen zu fördern, Praxisübernahmen zu ermöglichen und damit die angespannte Versorgung im hausärztlichen Bereich zu stabilisieren und zu verbessern. Jährlich sind dafür 250.000 € im städtischen Haushalt als Zuschussmittel vorgesehen. „Angesichts der angespannten Haushaltslage ist das ein bemerkenswerter, aber auch notwendiger Kraftakt“, betont Oberbürgermeister Frank Klingebiel.
Unter den sechs mit Summen zwischen rund 10.000 und 80.000 Euro geförderten Hausarztpraxen sind unterschiedliche Fördertatbestände. So werden Umbauerfordernisse bei der Übernahme einer Haushaltarztpraxis und die Erweiterung von hausärztlichen Kapazitäten in einer weiteren Praxis ebenso gefördert, wie die Beschaffung von modernem medizinischen Gerät bei Praxisübernahmen. In einem Fall wird die Weiterbildung eines Arztes zum Allgemeinmediziner unterstützt.
„Gerade bei Praxisübernahmen stellt sich immer wieder heraus, dass die Praxisräume heutigen Anforderungen ebenso nicht mehr gerecht werden, wie das vorhandene in die Jahre gekommene medizinische Gerät“, so Gesundheitsdezernent Dirk Härdrich.
Oberbürgermeister Klingebiel zeigt sich überzeugt, dass die Förderung auch weiterhin zu Stabilisierung der hausärztlichen Versorgung der Bevölkerung in Salzgitter beitragen wird. „Auch wenn es nicht unsere Aufgabe ist, sehen wir uns als Kommune gegenüber unseren Bürgerinnen und Bürgern in der Verantwortung“ stellt er fest.
Dieses städtische freiwillige Förderinstrument sei aktuell vonnöten, dennoch liegt die Ansiedlung von Ärztinnen und Ärzten originär bei der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen.
Die Kommunen könnten jedoch nicht immer wieder als „Ausputzer“ tätig sein, wenn es anderen Verantwortlichen nicht gelänge, die Versorgung sicherzustellen. „Das überfordert die Kommunen auf Dauer“, stellt Klingebiel klar, „Das System muss langfristig neu ausgerichtet werden, und zwar in erster Linie von den zuständigen Akteuren: Kassenärztliche Vereinigung, Ärztekammer und Land Niedersachsen.
Es muss darauf hingewirkt werden, dass zum einen mehr junge Menschen bereit sind, das lange und inhaltlich sehr überfrachtete Medizinstudium und die dann folgende fachärztliche Ausbildung auf sich zu nehmen und zum anderen der Quereinstieg erleichtert wird. Nur dann kann langfristig die haus- und fachärztliche Versorgung der Menschen in der Fläche gewährleistet werden“, so Klingebiel abschließend.
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