„Wenn der Verband absagt, dann kannst du nichts machen. Ich mache dem Verband aber keinen Vorwurf – ich kann es nachvollziehen. Wem ich aber einen Vorwurf mache, ist die Regierung, weil es teilweise keine klaren Ansagen oder Regelungen gibt. Da werden nun beispielsweise Bundesligaspiele ohne Zuschauer durchgeführt, aber es versammeln sich tausende Fans vor den Stadien. Das ist inkonsequent! Was bringt das dann?“, zeigt sich der Ex-Profi verärgert im Hinblick auf die aktuellen Regelungen. Diese besagen unter anderem in Niedersachsen, dass Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern untersagt sind. Veranstaltungen in geringerer Größenordnung bedürfen der Einzelfallprüfung, sagte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) gegenüber den Medien. Wie diese Prüfung aussieht, scheint nicht ganz klar zu sein. „Wenn wir jetzt die Spiele durchgeführt hätten, wären möglicherweise Klagen auf uns zu gekommen? Ich weiß es nicht“, rätselt der Trainer.
Neben der unschönen Situation um das Virus, ist Vit natürlich auch aus sportlicher Sicht enttäuscht: „Es ist schade für die Mannschaft und für die Fans. Ich hätte auch gerne gesehen wir sich das Team präsentiert hätte und ob sich unsere positive Entwicklung, die wir über die Saison hinweg gezeigt haben, auch gegen Sande fortgesetzt hätte. Wir haben uns nicht nur sportlich weiter entwickelt sondern sind auch als Team zusammen gewachsen. Natürlich wären das enge Spiele gewesen gegen solch einen harten Gegner, aber diesen Wettkampf hätte ich gerne gesehen und vielleicht hätten wir diesmal auch in Sande gewinnen können.“
Wie es nun weiter geht, ist unklar. Regulär hat die Eissporthalle am Salzgittersee bis in die erste Aprilwoche geöffnet. Demnach könnten die Stahlstädter auch bis dahin trainieren, aber „ich weiß gar nicht wie lange die jetzt noch die Eishalle geöffnet haben und ob der öffentliche Lauf noch stattfinden darf. Wenn nicht, kann es sein, dass die Halle eher geschlossen wird. Das wird sich in den nächsten Tagen zeigen“, so der Übungsleiter. „Heute werden wir beim Training erstmal ein kleines Spielchen machen, gemeinsam essen und die Saison etwas Revue passieren lassen“, kündigt der Deutsch-Tscheche an.
Ob es einen Meister der Regionalliga Nord geben wird und wie es sich in Sachen Auf- und Abstieg verhält, wurde seitens des Verbandes bislang nicht kommuniziert. Dabei steht über der Stärke der Nordgruppe auch für die kommende Spielzeit erneut ein großes Fragezeichen. Von den beiden Standorten, die vor Saisonbeginn aufgrund von Hallenschäden kurzfristig die Teilnahme absagen mussen, Nordhorn und Adendorf, kommt sehr wahrscheinlich der AEC wieder zurück. Die Abstiegsrelegation, an welcher die Crocodiles 1b teilgenommen hatten, konnte ebenfalls nicht zu Ende gespielt werden. Der grundsätzliche Plan war und ist es, die Regionalliga Nord auf eine Stärke von zehn Teams aufzufüllen.
Text und Foto: oh/Jens Bartels