Michael Fanger im Altenheim am See.
In Coronazeiten braucht es neue Lösungen für die Durchführung von Kulturveranstaltungen. Das Fredenberg Forum lud Michael Fanger diesmal nicht in die heimische BRÜCKE, sondern in das Alten- und Pflegeheim am See. Nach der langen Zeit ohne Außenkontakte freuten sich die Bewohner schon im Vorfeld sehr auf den Auftritt.
Nur mit akustischer Gitarre und Gesang wollte Michael Fanger die Heimbewohner/innen zum Singen unter Coronabedingungen animieren. Und das gelang trefflich. Schon bei seiner Ankunft in der schön angelegten Außenanlage erwarteten ihn neben den Forum-Mitarbeiterinnen Maria Bernaisch und Heidi Hassenrück bereits einige Anwohner/innen, in Corona konformen Abstand sitzend. Viele Bewohner des Altenheims, waren im Innenhof, auf der Empore und auf den Balkonen mit Begeisterung dabei. Heidi Bühn, die 2. Vorsitzende des Fredenberg Forums begrüßte die Gäste und den Künstler im Namen des Veranstalters.
Pünktlich um 16.00 Uhr begann das Konzert mit einem stimmungsvollen „Auf der Reeperbahn“ und schon schunkelte ein Teil des Publikums im Refrain und sang verhalten mit. Eine Mischung aus Klassikern wie „Ohne Krimi geht die Mimi“, „Marina“, „Rote Lippen soll man küssen“ über die „Capri-Fischer“ bis hin zu ganz alten Schlagern wie „Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt“ konnte die Aufmerksamkeit der Zuschauer/innen garantieren und bewies beim Mitsingen ihre erstaunliche Textsicherheit. Deutsches Liedgut wie „Dat Du meen Leevsten büst“, „Hoch auf dem gelben Wagen“ oder Hannes Waders „Heute hier, morgen dort“ und Reinhard Meys „Über den Wolken“ bot neben der Chance, sich gesanglich zu betätigen, immer wieder kurze Momente der Besinnlichkeit. Auch stimmungsvolle, mitreißend-rhythmische Klänge kubanischer Folklore (Guantanamera), Elvis Presleys „Return to sender“ oder der deutschen Version von „Hello Mary Lou“ waren zu hören. Letztlich durfte auch Musik moderner Gangart an diesem besonderen Nachmittag nicht fehlen. Lindenbergs „Sonderzug nach Pankow“ oder „Ein Kompliment“ der Sportfreunde Stiller fanden nicht nur wohlwollendes Gehör, sondern machten auch Mut, in dieser besonderen Situation.
Ein fast früh-sommerlicher Nachmittag ging viel zu schnell zu Ende. Alle Beteiligten waren sich einig, diese Veranstaltung könne gern wiederholt werden und die Heimleitung versprach beim nächsten Konzert des Künstlers in der BRÜCKE, mit allen die „können und wollen“, mit dabei zu sein.
Der teilweise düstere Himmel, der mit gelegentlichen Windstößen einen kräftigen Schauer heraufbeschwor, sorgte für eigene Spannung. Aber Michael Fanger stand nicht im Regen. Der sympathische Musiker begeisterte einmal mehr durch ausdrucksstarken Gesang, mal filigranes, mal rhythmisch rockiges Gitarrenspiel. Seine musikalische Bandbreite ist um einiges breiter und reicht von Blues und Soul über Rock und Pop. Der Profi-Gitarrist bedankte sich für einen stimmungsvollen Nachmittag, der auch ihn sichtlich berührte.
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Fotos: oh/Veranstalter