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„Vom Ziegenhirten bis zum Kaffeehaus“

Das beliebteste Getränk der Deutschen, mit einem jährlichen Konsum von durchschnittlich 163 Liter pro Kopf, ist Kaffee. Für viele unverzichtbar am Morgen, denn durch seine belebende Wirkung ist er oft sogar unser Retter für einen guten Start in den Tag. Doch wo kommt die wohltuende Kaffeebohne überhaupt her und wie hat sie ihren Weg in unser tägliches Leben gefunden?

Kaffee

Der Deutschen liebstes Getränk

Verschiedene Legenden berichten bereits im 9. Jahrhundert von der Entdeckung des Kaffees. Alle erzählen von der belebenden Wirkung und dem vollmundigen Geschmack der Kaffeebohne. Die wohl bekannteste Legende stammt aus dem Jahr 850: Einem Ziegenhirten namens Kaldi ist aufgefallen, dass seine Ziegen lebhafter waren als sonst. Daraufhin beobachtete er, wie sie die Früchte eines Baumes aßen, die diese neue Lebhaftigkeit auszulösen schienen. Um das Rätsel zu lösen, brachte der Hirte die Kaffeekirschen zu einem Weisen. Von dem bitteren Geschmack des rohen Kaffees enttäuscht, warfen sie diese ins Feuer, wo sie geröstet wurden und einen köstlichen Geruch freigaben. Die beiden kochten die Bohnen mit Wasser auf und tranken den ersten Kaffee.
Diese Geschichte erzählt von Eigenschaften, die wir auch heute noch am Kaffee schätzen: Seine belebende, in der Legende sogar heilenden Wirkung und der wohltuende Geschmack.

Qahwah Kaffee

Qahwah der Wein des Islam

Mit der Zeit verbreitete sich die neue Köstlichkeit und wurde zum „Wein des Islams“: Da Muslime keinen Alkohol trinken, wurde Kaffee für viele ein willkommene Abwechslung zum Tee. In dieser Zeit entsteht auch der heutige Name des beliebten Heißgetränkes – „Kaffee“ stammt vom arabischen Wort „Qahwah“ und heißt übersetzt „das Anregende“. Im 15. Jahrhundert gelang der Kaffee über die Grenzen Arabiens hinaus: Über Mekka und Medina fand die Kaffeebohne auch den Weg in die ägyptische Metropole Kairo. Zu dieser Zeit wurde der Jemen zum wichtigsten Kaffeehändler. Dem neuen Handelsgut wurde eine große Bedeutung zugesprochen: Um Handelspartner die Möglichkeit zu verwehren, die Kaffeepflanze selber anzubauen, wurde sie vor dem Export mit heißem Wasser überbrüht, wodurch sie keimunfähig wurde.

Anfang des 17. Jahrhunderts sollen venezianische Kaufleute den Kaffee erstmalig nach Europa gebracht haben. Dort hat er vor allem in großen Handelsstädten wie London, Paris und Wien schnell das Wohlwollen der Oberschicht gewonnen. Zu dieser Zeit war Kaffee ein absolutes Luxusgut, das vor allem in Kaffeehäusern bei anregenden Gesprächen getrunken wurde. Die ersten deutschen Kaffeehäuser eröffneten Ende des 17. Jahrhunderts in Hamburg, Leipzig, Nürnberg und Regensburg. Das Regensburger Kaffeehaus existiert sogar heute noch: Gegenüber des Alten Rathauses befindet sich das Prinzess-Konditorei-Café, in dem die alten Traditionen der Kaffeehäuser bewahrt wird.
Erst mit Beginn der Industrialisierung Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Kaffee allmählich zum deutschen Volksgetränk. Während Kaffee für die Oberschicht weiterhin ein Genussmittel war, schätzte die Arbeiterschicht vor allem seine anregende Wirkung: Vermischt mit Brot, Milch und Butter wurde daraus die Kaffeesuppe. Sie wurde von vielen wegen ihrer sättigenden und anregenden Wirkung, die vor allem bei dem üblichen 16-stündigen Arbeitstag hilfreich war, konsumiert.

Kaffee das Volksgetränk

Volksgetränk Kaffee

Heute zählt Kaffee zu den meist konsumierten Getränken der Welt. Wer mit dem Aufkommen des „Kaffee zum Mitnehmen“ eine Geschmacksvereinheitlichung befürchtete, der wurde enttäuscht. Vielmehr passte sich der Kaffeegenuss den Gewohnheiten, Vorlieben und dem Alter seiner Konsumenten an. Ob zu Hause oder auswärts getrunken – die Art, Kaffee zu geniessen, wird ständig mit neuen Geschmacksrichtungen weiterentwickelt.

Autor: DV/CityLife!

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