Die Stadt Salzgitter und das Amtsgericht Salzgitter nahmen die Ehrung, Neuverpflichtung und die Verabschiedung von Schiedspersonen sowie deren Stellvertreter vor.
Renate Löffler, stellvertretende Direktorin des Amtsgerichtes Salzgitter, bedanke sich bei den Schiedspersonen für ihr ehrenamtliches Engagement, das Respekt und Anerkennung verdiene. Die Tätigkeit der Schiedspersonen sei wichtig und besonders. „Sie helfen damit, dass Rechtsfrieden geschaffen wird“, betonte sie. Schiedspersonen möchten für beide Seiten eine gute Lösung finden. Deswegen sei eine Einigung mit Hilfe der Ehrenamtlichen erstrebenswert. Ein Richterspruch sei die letzte Möglichkeit, weil es mit einem Urteil einen Gewinner und einen Verlierer gebe.
Das betonte auch Oberbürgermeister Frank Klingebiel, der sich ebenfalls bei den Schiedspersonen bedankte. Das Schiedsamt sei ein besonderes Ehrenamt: Der Rat der Stadt Salzgitter habe die Schiedspersonen und ihre Vertreter für die Amtsperiode 2020 bis 2024 gewählt. „Das ist eine hohe Verantwortung und eine große Herausforderung für Sie alle“, sagte der Oberbürgermeister. Jeder Fall, den die Schiedspersonen befrieden, sei ein Gewinn. „Ich habe großen Respekt vor Ihrer Arbeit“, so Frank Klingebiel. Wer sich für die Menschen mit ihren Wünschen, Sorgen oder Nöten einsetze, dem gebühre besonderer Respekt und dem seien die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Salzgitter zu Dank verpflichtet. „Sie tragen zu einem besseren Zusammenleben in Salzgitter bei“, sagte der Oberbürgermeister, der allen Schiedspersonen die Unterstützung der Stadt Salzgitter zusagte. Er wünschte allen für ihr neues Ehrenamt viel Tatkraft und Freude.
Katja Stößel, Richterin am Amtsgericht Salzgitter und verantwortlich für die Schiedspersonen, nahm die Verpflichtung der gewählten und die Verabschiedung der ausscheidenden Schiedspersonen vor. Sie bedankte sich bei allen Schiedspersonen für ihr besonderes Engagement und für die gute Zusammenarbeit. Ihr besonderer Dank galt Marita Ambrosius, Thomas Düerkop, Ralf Leve sowie Klaus Speder, die als Schiedspersonen ausscheiden.
Den neuen Schiedspersonen dankte sie für ihre Bereitschaft, sich als ehrenamtliche Streitschlichter zu engagieren. Hervorzuheben seien die Schiedspersonen Ulrike Donat, Frank-Joachim Hillebrecht und Hans-Georg Schmidt, die ihre Amtszeit verlängern und von Katja Stößel im Amt bestätigt wurden.
Die Richterin verpflichtete als neue Schiedspersonen/stellvertretende Schiedspersonen: Ingrid Grecko, Michael Heidenblut, Ulf Küch, Klaus Katzbach sowie Holger Strübig und wünschte den neuen ehrenamtlichen Streitschlichtern gutes Gelingen für ihre neue Aufgabe, die sie unvoreingenommen und unabhängig angehen sollten. Allen wünschte sie für ihr Ehrenamt viel Tatkraft und sagte ihnen die Unterstützung des Amtsgerichtes zu.
Thomas Kieschke, Vorsitzender der Bezirksvereinigung Braunschweig im Bund deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen (BDS) bedankte sich ebenfalls und freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Schiedspersonen. Regelmäßige Fortbildungen gehören ebenso dazu wie ein Einführungslehrgang, damit die Ehrenamtliche die Kenntnisse vermittelt bekommen, die sie für ihr wichtiges Amt und die unter dem Titel „Schlichten statt Richten“ stehende Tätigkeit benötigen.
Namen der gewählten Schiedspersonen:
Ulrike Donat (Schiedsamtsbezirk 1: Bruchmachtersen, Salder, Fredenberg, Lebenstedt (Abschnitt I, Abschnitt II und Abschnitt X*), Lesse, Reppner, Osterlinde, Lichtenberg)
Ihr Vertreter ist Holger Strübig.
Frank Joachim Hillebrecht (Schiedsamtsbezirk 2: Engelnstedt, Krähenriede, Alt-Lebenstedt, Lebenstedt (ohne Abschnitt I, Abschnitt II, Abschnitt X*).
Seine Vertreterin ist Ingrid Grecko.
Ulf Küch (Schiedsamtsbezirk 3: Hallendorf, Bleckenstedt, Sauingen, Üfingen, Beddingen, Thiede, Watenstedt, Drütte, Immendorf, Heerte, Gebhardshagen, Engerode, Calbecht).
Sein Vertreter ist Klaus Katzbach.
Hans Georg Schmidt (Schiedsamtsbezirk 4: Salzgitter-Bad, Gitter, Ringelheim, Hohenrode, Groß Mahner, Barum, Beinum, Flachstöckheim, Lobmachtersen, Ohlendorf)
Sein Vertreter ist Michael Heidenblut.
Der Stadtteil Lebenstedt wurde nach der Gründung der Stadt Salzgitter in Abschnitte eingeteilt.
- Abschnitt I: von der Straße zum Salzgittersee bis Theodor-Heuss-Straße/östl. begrenzt durch Kattowitzer-Straße
- – Abschnitt II: südwestlich begrenzt durch Wiesenweg, nördlich durch Willy-Brandt-Straße, die östliche Grenzlinie bildet die Mitte des Stadtparkes bis zur Schölke, die Peiner Straße und die Autobahn bilden den süd-östlichen und südlichen Grenzverlauf des Abschnitts;
- Abschnitt X entspricht dem heutigen Seeviertel)
Namen der ausgeschiedenen Schiedspersonen
Klaus Speder (ehemals Schiedsamtsbezirk 2)
Seine ehemalige Stellvertreterin: Marita Ambrosius
Thomas Düerkop (ehemals Schiedsamtsbezirk 3)
Sein ehemaliger Stellvertreter: Ralf Leve
Was ist die Aufgabe einer Schiedsperson?
Die Aufgaben von Schiedspersonen sind vielfältig: Sie müssen zum Beispiel bei Streit, Sachbeschädigung, Beleidigungen oder Nicht-Beachtung einer Hausordnung in einem Mietshaus, zwischen den sich streitenden Parteien so schlichten und vermitteln, dass der Konflikt gelöst und eine gerichtliche Auseinandersetzung vermieden wird.
Dieses Ehrenamt kann von Bürgerinnen und Bürgern übernommen werden, die zwischen 30 und 70 Jahre alt sind und in ihrem Schiedsamtsbezirk wohnen. Schiedspersonen müssen nach ihrer Persönlichkeit und ihren Fähigkeiten für das Amt geeignet sein. Sie müssen im Wohngebiet (Schiedsamtsbezirk) bekannt sein, Autorität besitzen und fähig sein, den Streitparteien vorurteilsfrei, sachlich und besonnen zu begegnen.
Die Bewerber/innen sollten lebenserfahren und kommunikativ sein und mit Menschen umgehen können. Eine juristische Ausbildung ist nicht nötig. Das für die Gemeinschaft wichtige Ehrenamt verlangt Neutralität und Unvoreingenommenheit. Vorurteilsfrei und sachlich gehen die Schiedspersonen an die Konflikte heran.
Die Besetzung erfolgt durch Ausschreibung und Auswahlverfahren. Die Schiedspersonen (und ihre Vertreter/innen) werden vom Rat der Stadt für fünf Jahre gewählt.
Die Dienstaufsicht über die Schiedspersonen liegt beim Amtsgericht Salzgitter. Die Stadt Salzgitter ist Ansprechpartnerin bei organisatorischen Fragen. Bei rechtlichen Fragen können sich die Ehrenamtlichen mit ihren Anliegen an das Amtsgericht wenden. Die Arbeit unterliegt der ständigen Aufsicht des Amtsgerichtes. Für Kosten, die im Zusammenhang mit der Ausübung der Tätigkeit als Schiedsperson anfallen, zahlt die Stadt eine jährliche Aufwandsentschädigung. Alle Schiedspersonen werden für ihre Tätigkeit geschult und laufend weiter gebildet. Ein regelmäßiger Austausch mit den Schiedspersonen gehört ebenso dazu. Eine Arbeitsmappe mit allen Informationen erhalten die Schiedspersonen mit Beginn ihres Engagements.
Die Kontaktdaten der Schiedspersonen können beim Amtsgericht Salzgitter erfragt oder auf den Internetseiten der Stadt Salzgitter abgerufen werden.
Fotos: oh/© Stadt Salzgitter