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Gehölzarbeiten am Schäferstuhl

Verbuschter Magerrasen auf dem Schäferstuhl.

Die Ökologische NABU-Station Aller/Oker (ÖNSA) lässt ab dem 24. November zum Erhalt der Kalkmagerrasen weitere Bereiche des Schäferstuhls mechanisch entbuschen.

Bereits im dritten Jahr in Folge werden im Auftrag der Ökologischen NABU-Station Aller/Oker Gehölzarbeiten am Schäferstuhl umgesetzt. Der Rückschnitt dient dem Erhalt der wertvollen Kalkmagerrasen mit ihrer besonderen Flora und Fauna.

Kalkmagerrasen sind das Ergebnis einer über Jahrhunderte fortgeführten traditionellen Weidenutzung und bieten heutzutage einen Rückzugsort für viele selten gewordene Tier- und Pflanzenarten, wie Orchideen, zahlreiche Schmetterlinge oder den Neuntöter. Sie gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas und sind heutzutage jedoch durch die fehlende oder zu intensive Nutzung in ihrem Bestand gefährdet. Der Magerrasen am Schäferstuhl liegt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Salzgitterscher Höhenzug (Südteil)“ und ist damit Teil des einzigartigen europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000.

Am Schäferstuhl betätigt sich eine Herde aus Galloway-Rindern alljährlich als vierbeinige Landschaftspfleger. Sie halten den Rasen niedrig und helfen damit, Platz für die lichtliebenden und konkurrenzschwachen Blütenpflanzen zu schaffen. Jedoch ist die Beweidung allein oftmals nicht ausreichend, um Kalkmagerrasen in einem optimalen Zustand zu erhalten.

Orchideen am Schäferstuhl.

In diesem Winterhalbjahr werden daher erneut Gehölze dort entnommen, wo sie sich mittlerweile großflächig ausbreiten und drohen, die wertvolle Vegetation zu überwachsen. Die ÖNSA hatte bereits in den beiden Vorjahren kleinere Gehölzinseln mechanisch entfernen lassen. Diese aufgelichteten Flächen werden nun ebenfalls nachgepflegt, mit dem Ziel, dass sich dort mit Hilfe der Beweidung die Magerrasen wieder etablieren können.

Die Umsetzung der Pflegearbeiten geschieht durch einen lokal ansässigen Fachbetrieb, der die Gehölze entfernt und das Schnittgut anschließend vollständig abräumt und abtransportiert. Die Pflegemaßnahmen erfolgen im Rahmen der vom Land Niedersachsen geförderten Schutzgebietsbetreuung der ÖNSA und in Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Salzgitter.

Foto: oh/ÖNSA/Jana Weber