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Mädchen Mut zu MINT machen

Noch immer entscheiden sich nur wenige Frauen für eine Karriere in den sogenannten MINT-Berufen. Dabei gilt es gerade in diesen Berufen, viele offene Stellen zu besetzen und die Diversität von Teams zu erhöhen, um großen Problemen wie dem Klimawandel zu begegnen.

Expertin sieht Nachholbedarf, um mehr junge Frauen für MINT-Berufe zu begeistern

Mädchen können kein Mathe: Stereotype wie diese und ein Mangel an Vorbildern tragen dazu bei, dass sich nur wenige Frauen für eine Karriere in den sogenannten MINT-Berufen entscheiden, so werden die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zusammenfassend genannt. Unter den MINT-Auszubildenden liegt der Anteil von Mädchen und jungen Frauen nur bei elf Prozent. Dabei gilt es gerade in diesen Berufen, viele offene Stellen zu besetzen und die Diversität von Teams zu erhöhen, um großen Problemen wie dem Klimawandel zu begegnen.

Der Feuerlöscher und die Strumpfhose

„Diversität ist unverzichtbar, um verschiedene Perspektiven einzubringen und Kreativität zu fördern. Nur so schaffen wir die besten Voraussetzungen für dringend benötigte wissenschaftliche Fortschritte, etwa im Kampf gegen künftige Pandemien oder den Klimawandel“, erklärt etwa Camila Cruz Durlacher, Global Vice President R&D Operations bei 3M. Die gebürtige Brasilianerin nennt ein Beispiel aus der Praxis. Einer der Kunden des Unternehmens hatte ein neues Auto entwickelt und festgestellt, dass nur Männer es kauften. Durch Recherchen und Interviews mit Frauen fand man den Grund: Frauen mochten das Modell nicht, weil sie sich am Feuerlöscher unter dem Fahrersitz ihre Strumpfhosen zerrissen. Das nur aus Männern bestehende Designteam hatte dies übersehen. „Wenn Unternehmen ihre Kunden verstehen und besser mit ihnen kommunizieren möchten, müssen sie die Vielfalt am Markt auch innerhalb des Unternehmens widerspiegeln“, rät Cruz Durlacher. In Deutschland sei der Anteil von Frauen in MINT-Berufen mit rund 16 Prozent noch sehr niedrig, in ihrer brasilianischen Heimat läge er bereits bei 25 Prozent.

Frauen zu MINT-Berufen motivieren und sie unterstützen

Bildungseinrichtungen, Politik, Medien und auch Unternehmen sind nach Ansicht von Cruz Durlacher in der Pflicht, Vorbilder für Frauen zu fördern und sichtbar zu machen. „Bei unserem Unternehmen liegt die Frauenquote im Bereich Forschung und Entwicklung in Deutschland bei 29 Prozent. Wir wollen aber noch mehr Frauen und Mädchen für eine Karriere im MINT-Beruf begeistern und Frauen, die in diesem Beruf tätig sind, bei ihrer Karriere unterstützen“, so Cruz Durlacher. Dazu diene etwa das Engagement beim Girls‘ Day sowie die interne Förderung durch das Programm „Technical Women’s Leadership Forum“, bei dem Frauen aus technischen Berufen über ihre Themen diskutieren und darüber, wie sie sich gegenseitig unterstützen können. Das zweite interne Programm sind Lean-In-Circles, spezielle Plattformen für Frauen. (DJD)

Foto: DJD/3M Deutschland/Getty Images/Rainer Berg